Frauen in Männerberufen
"Als Bodyguard muß ich stets mit allem rechnen"
Mit voller Wucht tritt Kristin Schade (18) gegen die Pratze (ein Spezialhandschuh), die ihr Trainer Christian Engel hochhält. Kick-Box-Training in Babelsberg bei Berlin. Kurz darauf proben die beiden einen bewaffneten Überfall auf eine dritte Person.
Mit geübten Handgriffen wirft Kristin den Angreifer zu Boden. Und ehe ihr Gegenüber weiß, was geschehen ist, hat er seine eigene Pistole am Kopf. "So könnte der Ernstfall aussehen", meint Christian Engel. Der 48-jährige Berliner ist Chef eines Sicherheitsdienstes, und Kristin ist eine von 5 jungen Frauen, die er zu Bodyguards ausbildet.
"Weibliche Bodyguards haben einen entscheidenden Vorteil: Das Überraschungsmoment ist auf ihrer Seite", erklärt Kristin. "Welcher Angreifer vermutet schon hinter einer jungen Begleiterin eine ausgebildete Leibwächterin?"
Die Ausbildung ist hart: fünfmal pro Woche Kampfsport, Krafttraining, dazu Waffenkunde und Psychologie. Was reizt sie daran?
"Abenteuerlust und der Sport", sagt die angehende Chemielaborantin. "Für mich ist es eine große Herausforderung, als Frau nebenbei in einem Männerberuf tätig zu sein. Nur wenige stehen den harten Drill bis zum Schluß durch."
Kristin möchte unbedingt zum 30-köpfigen Team ihres Ausbilders gehören. "Außerdem ist der Personenschutz später eine tolle Möglichkeit für einen Nebenverdienst."
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